Noch nie in der Geschichte hatten Eltern so viele Möglichkeiten das Familienleben und die Kindererziehung zu gestalten. Unter dem Einfluss der Medien und der Vielzahl an „Beratungsliteratur“ fällt es schwer, weiterhin seinen eigenen Fähigkeiten als Mutter und Vater zu vertrauen und seine Kinder so ins Erwachsenwerden zu begleiten, wie es der eigenen Persönlichkeit entspricht. Dies führt zu hoher Verunsicherung aller Familienmitglieder und kann Schwierigkeiten im Zusammenleben auslösen. Es können ebenso unerwartete Situationen, nicht erfüllte Erwartungen an das Familienleben zu Spannungen im Familiensystem führen.
Unter Berücksichtigung aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und der rechtlichen Rahmenbedingungen in Österreich begleite ich Eltern, Stiefeltern,… dabei, ihren eigenen Weg des Zusammenlebens mit ihren Kindern zu finden.
Folgende Punkte sind unter anderem wichtig:
- eigene Bedürfnisse und jene der anderen Familienmitglieder wahrnehmen
- (eigene) Familienwerte und Glaubenssätze bewusst machen
- (eigene) Grenzen wahrnehmen, achten und setzen
- Emotionen und Emotionsregulierung
Mental Load in der Familie
Mental Load ist ein aktuell feministisch verwendeter Begriff für ein Phänomen, das vielen Menschen bekannt ist. Häufig wird es von Frauen wahrgenommen und berichtet, betrifft jedoch Männer auf gewisse Weise ebenso.
Mental Load bezeichnet im Familienkontext die Belastung, die durch das Organisieren von alltäglichen Dingen entsteht, die als „nicht der Rede wert“ empfunden und betrachtet werden. Es ist die alltägliche Verantwortung, die Beziehungspflege und das Auffangen der persönlichen Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Familienmitglieder die belastend wirken kann. Ob dies tatsächlich belastend ist, ist individuell verschieden und kann sich im Laufe der Zeit verändern. Eine Berufstätigkeit neben den Familienaufgaben kann der berühmte Tropfen sein, der das Fass zum Überlaufen bringt.
In den Workshops und im Coaching zum Thema Mental Load in der Familie ist es mir wichtig, dass alle Familienmitglieder entsprechend ihrer Verantwortung mit einbezogen werden. Es geht darum herauszufinden, was jede/jeder Einzelne in seinem Einflussbereich verändern kann, um zu einem entspannteren Familienklima beizutragen.
Elternberatung § 95
Bei einvernehmlicher Scheidung ist eine Elternberatung nach § 95 Abs. 1a AußStrG verpflichtend. In dieser Beratungseinheit geht es darum, einen Blick auf die von der Trennung betroffenen Kinder zu werfen. Wie geht es den Kindern in dieser Situation und was brauchen sie von ihren Eltern, um die Trennung gut zu bewältigen?
Nach Absolvierung der Beratung erhalten Sie eine Bestätigung, welche Sie dem Gericht vorlegen müssen.